Sponsoring im Sport: Kommerzialisierung oder Wohltat?

Beim Thema Sponsoring scheiden sich in der Sportwelt die Geister. Einige betrachten die negative Seite und sprechen von Kommerzialisierung: Es gehe zunehmend darum, irgendwie Geld zu machen. Andere wiederum sehen das Sponsoring als eine Art Wohltat: Das Unternehmen tut dem Verein durch finanzielle Mittel als Sponsor Gutes und der Verein dem Unternehmen durch die Werbung. Wie sollte man das Sponsoring im Sport nun sehen? Ist es positiv oder negativ?

Der potentielle Rettungsschirm für Vereine

Insbesondere der Glücksspiel-Sektor sponsert gern Sportvereine. Hier landen Sportwetten-Anbieter wie bwin oder pokerstars.de nämlich direkt bei ihrer Zielgruppe: Spielfreudige und emotionale Menschen, die häufig Wettboni wie den Triple Chance Bonus einsetzen.

Vor mehreren Jahren stellte pokerstars.de die Rettung für den VfB Lübeck dar. Der Fußballverein war in der Regionalliga und stand vor dem Bankrott. pokerstars.de investierte 250.000 Euro, was für einen Viertligisten sehr viel ist. Bedingung war, dass das Stadion des VfB Lübeck nach dem Glücksspielanbieter benannt würde. So kam es dann auch und der VfB Lübeck existiert bis heute noch.

Moralische Fragen und Rufgefährdung

Tatsächlich stellt Sponsoring die Beeinflussung von Menschen dar. Das ist auch das Ziel der Sponsoren: Als Gegenleistung für die finanzielle Unterstützung des Vereins dürfen sie den Verein nach den vereinbarten Regeln als Werbeplattform nutzen.

Beim Glücksspiel beispielsweise ist die Kritik groß, da das Glücksspiel in großen Teilen der Gesellschaft als riskant und suchtgefährdend angesehen ist.

Doch auch außerhalb des Glücksspiels finden sich Diskussionen: So stand beispielsweise Werder Bremen wegen seines Sponsors Wiesenhof in der Kritik, da das Unternehmen einen Fleischskandal hatte.

Jan Ullrich wiederum brachte seinen Sponsor in die Bredouille. Als sein Doping-Skandal ans Licht kam, beendete Adidas die Zusammenarbeit mit ihm. Zu groß war das Risiko, durch den Werbepartner eine Verletzung des eigenen Rufs zu erlangen.

Positive Beispiele fürs Sponsoring

Neben diesen negativen Fällen gibt es jedoch zahlreiche Situationen, in denen das Sponsoring positiv Schlagzeilen machte. Beispielsweise hatte der spanische Topverein F.C. Barcelona lange Zeit UNICEF als Sponsor. Diese Verbindung mit einer gemeinnützigen Organisation sorgte weltweit für Sympathie und Ansehen.

Bei kleinen und lokalen Sportvereinen sieht man es häufig, dass sie von kleinen und mittelständischen Unternehmen Unterstützung erfahren. In der Regel sind kleine Vereine zur Existenz sehr häufig auf Sponsoren angewiesen. Weniger bekannte Unternehmen wiederum machen sich auf diese Weise einen Namen und zeigen Engagement.

Fazit

Sponsoring im Sport – ob durch Glücksspiel-Anbieter oder Unternehmen – ist weder gut noch schlecht. Es ist schlicht und einfach für beide Parteien notwendig: Der Sportverein kann seinen Betrieb gewährleisten oder verbessern. Was den Sponsor angeht, so kann er auf zusätzlichem Wege Werbung für sich betreiben und seine Umsätze sowie Kundenzahlen steigern.

Skandale bleiben dabei nicht aus. Das liegt aber in der Natur von Verträgen, Partnerschaften, Geschäften und ähnlichem: Denn man kann im Voraus nie sagen, ob eine Sache Erfolg haben wird oder nicht.

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