Unter Finanziellem Fairplay, oder auch kurz FFP genannt, bezeichnet man ein Reglement der UEFA, das sportliche, infrastrukturelle, rechtliche und finanzielle Kriterien aufführt, die ein Club vorweisen können muss, um an Spielen der UEFA teilnehmen zu können. Das hat den Hintergrund, dass sich die meisten Vereine heute kaum noch selbst durch ihre laufenden Einnahmen finanzieren können und so auf Sponsoren, Kredite und Investoren angewiesen sind. Damit diese jedoch keinen Einfluss auf Spiele und Spieler nehmen können und so eventuelle Betrugsfälle und manipulierte Spiele entstehen würden, schuf die UEFA das FFP. Darin schreibt sie auch vor, wie sich Clubs zu verhalten haben, um eine solche Situation zu vermeiden. Doch wie genau funktioniert dieses System und was wird den Clubs darin alles vorgeschrieben?
In der heutigen Zeit, in der die Spielergehälter und Ablösesummen ins unermessliche zu steigen scheinen, können sich professionelle Clubs nicht mehr selbst durch ihre eigenen Einnahmen finanzieren und sind so auf privates Vermögen angewiesen. Als Gegenmaßnahme wurde im Juni 2010 seitens der UEFA das Finanzielle Fairplay verabschiedet, was regelmäßig erneuert und erweitert wird.
In diesem Reglement wird unter anderem verlangt, dass:
Vor allem bei der Einführung des Reglements wurden kritische Stimmen laut, die die manchmal sehr ungenau formulierten Regeln als unfair kleineren Vereinen gegenüber benannten. Diese werden zu stark bestraft, was dazu führt, das letzten endlich die großen Vereine groß und die kleinen Vereine klein bleiben würden. Außerdem kam es in der Saison 2013/2014 zu einem Skandal, als sich herausstellte, dass Paris St. Germain und Manchester City in mehreren Fällen gegen das Regelwerk verstoßen hatten, ohne dafür zur Verantwortung gezogen worden zu sein. Durch Druck der Clubeigentümer sah die UEFA von Sanktionen ab und verblieb bei einer Strafzahlung von 20 Millionen Euro.
Die Finanzlagen der meisten Vereine haben sich in den 9 Jahren seit Implementierung des Finanziellen Fairplays stetig gebessert. Vereinsbilanzen verzeichnen teilweise eine Verdopplung des Nettoeigenkapitals und ein Sinken der Nettoschulden um ein Drittel. Diese Ergebnisse sprechen deutlich für den Erfolg des FFPs und wirken sich auch positiv auf die finanzielle Situation der einzelnen Clubs aus.
Durch die Beschränkung von Gehältern oder Festlegungen von Transfers konnten betroffen Vereine zu einem Break-Even-Point zurückgebracht und so vor einem finanziellen Ruin bewahrt werden. Schulden bei vor allem kleineren Vereinen konnten durch die Beschaffung neuen Kapitals vermindert werden und verspätete Zahlungen der Vereine konnten durch strenge Sanktionen der UEFA (etwa dem Ausschluss aus einem Turnier) ebenfalls entgegengewirkt werden. Außerdem erlangte die Debatte um Klubfinanzen durch die Diskussion um das FFP eine hohe Popularität in der allgemeinen Öffentlichkeit, was zu einem gesteigerten Interesse und somit Verantwortungsbewusstsein seitens der Vereinspräsidenten und -besitzern führte. Trotz seiner Kritikpunkte und Schwachstellen, ist das FFP also erfolgreich.